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In Ostmittel- und Osteuropa lebt heute die zahlenmäßig größte deutsche Minderheit in Polen, gefolgt von Ungarn, Rumänien, der Tschechischen und der Slowakischen Republik. Kleinere Gruppen leben in Kroatien, Serbien und Slowenien. Sie alle sind in ihren Heimatstaaten traditionell stark verwurzelt und genießen staatliche Anerkennung, in der Regel als nationale Minderheiten.
Die Lage der deutschen Minderheiten in den MOE-Staaten hat sich nach der politischen Wende 1989/90 in Abhängigkeit von den politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in den einzelnen Ländern grundsätzlich positiv entwickelt. Als Gründe dafür sind zu nennen:
Das Bundesministerium des Innern gewährt Hilfen im gemeinschaftsfördernden, identitäts- und verbandsstärkenden wie auch im sozialen und wirtschaftsbezogenen Bereich.
In den Bereichen Denkmalpflege, Archivsicherung, Wissenschaft sowie kulturelle Bildung, Vermittlung, Austausch und geschichtliche Aufarbeitung findet eine Förderung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) auf Grundlage von § 96 BVFG statt.
Im Rahmen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik unterstützt das Auswärtige Amt die Aktivitäten der deutschen Minderheiten in verschiedenen Staaten Mittel- und Osteuropas und dem GUS-Raum. In diesem Zusammenhang fördert das Auswärtige Amt kulturelle, sprach- und bildungspolitische Vorhaben.
Ein großer Teil dieser Maßnahmen wird durch Kulturmittler wie das Institut für Auslandsbeziehungen, das Goethe-Institut, den Deutschen Akademischen Austauschdienst und die Zentralstelle für das Auslandschulwesen realisiert. Zusätzlich fördern auch die deutschen Auslandsvertretungen Projekte der Verbände und Institutionen der deutschen Minderheiten. Die Förderung trägt dazu bei, das jahrhundertealte kulturelle Erbe der deutschen Minderheiten zu erhalten.
Galt es zunächst, den Deutschen in den Herkunftsgebieten in erster Linie eine wirtschaftliche Lebensperspektive zu eröffnen, so konnten die Förderschwerpunkte entsprechend den politischen Entwicklungen angepasst werden. Heute bieten die deutschen Minderheiten als bikulturelle Bindeglieder besondere Chancen zur Entwicklung kultureller Brücken und Netzwerke innerhalb der Europäischen Union.