Zweite Vernetzungskonferenz der Deutschen Minderheiten aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion

Typ: Meldung , Datum: 10.06.2020

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) beteiligt

Auf Einladung des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius, sind die Vorsitzenden der Selbstorganisationen der deutschen Minderheiten in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion sowie der Vorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zu einer zweiten videobasierten Vernetzungskonferenz zusammengekommen. Beteiligt waren auch Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN (AGDM).

U.a. Johann Thiessen und Renata Trischler als Teilnehmer der Videokonferenz des Bundesbeauftragten U.a. Johann Thiessen und Renata Trischler als Teilnehmer der Videokonferenz des Bundesbeauftragten (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMI U.a. Johann Thiessen und Renata Trischler als Teilnehmer der Videokonferenz des Bundesbeauftragten

Die in der Russischen Föderation lebende deutsche Minderheit war durch den Vorsitzenden des Internationalen Verbands der deutschen Kultur in der Russischen Föderation, Heinrich Martens, vertreten. Für die Deutschen in Kasachstan nahmen der Vorsitzende der Stiftung „Wiedergeburt“ in Kasachstan, Albert Rau, und deren Geschäftsführer Dmitriy Redler teil; für die Deutschen in der Ukraine nahm der Vorsitzende des Rats der Deutschen in der Ukraine, Wladimir Leysle, teil. Zudem war der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Johann Thießen, vertreten. Als Gäste nahmen der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM), Bernard Gaida, sowie deren Geschäftsführerin, Renata Trischler, an der Konferenz teil.

Die Vertreter der Selbstorganisationen berichteten ausführlich über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das Leben der Deutschen vor Ort und auf die Tätigkeiten ihrer Verbände. Vielerorts konnte beispielsweise durch Online-Sprachkurse oder andere digitale Angebote die identitätsbildende Projektarbeit aufrechterhalten werden. Auch die gegenwärtigen durch die Pandemie weltweit geltenden Reisebeschränkungen und ihre Auswirkungen auf den grundsätzlich möglichen Zuzug deutscher Spätaussiedler in die Bundesrepublik Deutschland nach dem Bundesvertriebenengesetz wurden besprochen. Die für den Zuzug erforderlichen D-Visa werden auf Grundlage eines vom Bundesverwaltungsamt (BVA) ausgestellten Aufnahmebescheid von den deutschen Auslandsvertretungen erteilt. Vielerorts wirken allerdings die in den jeweiligen Ländern geltenden Quarantäneregelungen und rein praktische Reisehemmnisse (wie reduzierter Flugbetrieb oder inländische Reisebeschränkungen) einschränkend.

Die in ihren Ländern jeweils gut bekannten Selbstorganisationen der deutschen Minderheiten stehen in gewohnter Weise mit ihren Strukturen in allen Regionen als Ansprechpartner zur Verfügung und können auch den Beistand des Bundesbeauftragten im Bedarfsfall jederzeit herbeiführen. So war in vereinzelt aufgetretenen Härtefällen prompte Abhilfe möglich. Alle Betroffenen sind aufgerufen, die jeweils in ihren Ländern geltenden Regeln zur Pandemiebekämpfung einzuhalten und Reiseplanungen nach Möglichkeit danach auszurichten, um sich und die eigene Familie nicht unnötig in Unsicherheiten zu bringen.

U.a. Bernard Gaida und BMI-Unterabteilungsleiterin Dr. Uta Dauke als Teilnehmer der Videokonferenz des Bundesbeauftragten U.a. Bernard Gaida und BMI-Unterabteilungsleiterin Dr. Uta Dauke als Teilnehmer der Videokonferenz des Bundesbeauftragten (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMI U.a. Bernard Gaida und BMI-Unterabteilungsleiterin Dr. Uta Dauke als Teilnehmer der Videokonferenz des Bundesbeauftragten

Des Weiteren wurden Maßnahmen einer zukunftsfähigen Minderheitenarbeit mit Blick auf Identitätsförderung und Spracherhalt erörtert. Der Bundesbeauftragte regte im Einvernehmen mit allen Teilnehmern an, die Idee eines unter Koordinierung der AGDM durch die Selbstorganisationen ausgestellten Mitgliedsausweises und dessen Verwendung konstruktiv weiterzuverfolgen.

Im August 2019 wurde die Schaffung eines grenzüberschreitenden Zusammenschlusses der Selbstorganisationen der Deutschen in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Deutschland auf Vorschlag des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten in Berlin beschlossen. Heute fand deren zweite Sitzung statt.