Bundesbeauftragter Fabritius auf Arbeitsbesuch in Moskau

Typ: Meldung , Datum: 17.12.2021

 Gespräch mit Minister Barinow und feierliche Übergabe des Kultur- und Geschäftszentrums „Deutsch-Russisches Haus Moskau“

Der Beauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten der Bundesregierung, Prof. Dr. Bernd Fabritius, hat auf Einladung seines Kollegen Co-Vorsitzenden der Deutsch-Russischen Regierungskommission und Leiters der Föderalen Agentur für Nationalitätenangelegenheiten (FADN), Minister Igor Barinow, Moskau besucht. Der freundschaftliche Austausch diente der Besprechung offener Anliegen bei laufenden Projekten und der Vorbereitung der für Anfang 2022 in Russland geplanten 25. Sitzung der Deutsch-Russischen Regierungskommission für Angelegenheiten der Russlanddeutschen in der Russischen Föderation.

Zudem nahm Bundesbeauftragter Fabritius an den Feierlichkeiten zur offiziellen Übergabe des Deutsch-Russischen Hauses Moskau in eine neue Trägerschaft der eigens dafür gegründeten Stiftung unter Einbeziehung der Föderalen Nationalen Kulturellen Autonomie der Deutschen in Russland (FNKA) teil.

Beauftragter Fabritius: „Nehmen Sie die heutige Übergabe als Signal der Bestätigung des Vertrauens der Bundesregierung in Ihre Arbeit, als Zeichen der Unterstützung und als Ansporn, das Kultur- und Geschäftszentrum im Deutsch-Russischen Haus Moskau durch vielseitige Veranstaltungen im Bereich von Kultur, Sprache, Wirtschaft und Wissenschaft, aber auch für deutsch-russische Begegnungen mit Leben zu füllen. Es soll der Wirkungsraum für Sie und gleichzeitig ein offener Begegnungsort für alle Bürgerinnen und Bürger Moskaus, gleich welcher ethnischer Zugehörigkeit, werden, die Sie und die russlanddeutsche Kultur kennenlernen wollen. Wir brauchen die Russlanddeutschen weiterhin als eine starke Brücke zwischen Russland und Deutschland und den in beiden Ländern lebenden Menschen. Für diese wichtige Aufgabe sind Sie als nationale Minderheit prädestiniert und darin wollen wir Sie weiter unterstützen.“

An den Feierlichkeiten nahm auch der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Moskau, Herr Dr. Géza Andreas von Geyr, teil, der die Russlanddeutschen und deren Wirken als „Lichtblick für die Freundschaft zwischen unseren Ländern“ bezeichnete. Auch er wünschte dem Projekt größtmöglichen Erfolg.

Das Gebäude wurde bereits in den 1990er Jahren mit Fördermitteln der deutschen Bundesregierung für die Arbeit zugunsten der ethnischen Deutschen in der Russischen Föderation errichtet. 1997 wurde das Deutsch-Russische Haus in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog eingeweiht. Seitdem wurde dieses Haus durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat verwaltet. Das Deutsch-Russische Haus Moskau konnte nun an eine neugegründete autonome nichtkommerzielle Organisation, die AGO Kultur- und Geschäftszentrum im Deutsch-Russischen Haus Moskau, und damit an die deutsche Minderheit übertragen werden.

Durch vielseitige Veranstaltungen der deutschen Minderheit, wie Jugendveranstaltungen, Konzerte, Filmvorführungen, regelmäßige Sprachkurse oder Diskussionsrunden zu einer breiten Themenpalette, hat sich das Haus zum Herzstück der kulturellen und gesellschaftlichen Arbeit der Russlanddeutschen entwickelt. Gleichzeitig ist es auch Sitz des Internationalen Verbands der deutschen Kultur (IVDK) als Dachverband der ethnischen Deutschen in der Russischen Föderation. Auch andere Verbände der ethnischen Deutschen haben hier ihren festen Sitz. In der Russischen Föderation leben heute noch über 400.000 Russlanddeutsche, mehrheitlich in Sibirien, wohin diese auf Grund des Deportationserlasses von 1941 (Stalinerlass) deportiert wurden.